Wein als Wertanlage – Kennen Sie „Passion Investment“?

Wein als Wertanlage – Kennen Sie „Passion Investment“?

Natürlich kennen Sie Wertpapiere, Gold oder Bitcoin als Investment. Und klar, können Sie Ihren Goldbarren streicheln, sofern Sie ihn denn Zuhause haben. Bei Aktien oder Bitcoins wird das schon schwerer. Man muss sich mit einem Blick ins Handy oder seine Banking-App begnügen. Knallt es mal wieder in der Welt (siehe Börsencrash oder Weltwirtschaftskrise) dann kann es schon sein, dass man ganz schön „in die Röhre“ schaut.

Bei Weininvestment spricht man gerne von dem sogenannten „Passion Investments“ („Leidenschaft-Investments“), die dem Wein als Geldanlage nicht nur einen materiellen, sondern auch einen emotionalen Wert in Form von Genuss oder Freude zugestehen.

Für Weinliebhaber verbindet diese Anlageform das Potenzial für finanziellen Gewinn mit emotionalem Wert und Genuss. Wenn die Wertsteigerung ausbleibt, kann der Wein immer noch getrunken werden. Ein recht komfortabler Gedanke, nicht wahr?

Dabei sollten Investoren Wein als Kapitalanlage nicht als Konkurrenz zum Aktienmarkt verstehen. Investitionen in Wein sind geprägt von einer niedrigeren Volatilität* und einem großen Sicherheitsfaktor. Dieses hat Wein mit allen begrenzt verfügbaren Sachwerten gemein, sie besitzen einen gewissen intrinsischen Wert, d.h. einen gewissen Sockel- oder Vermögenswert. Dieser kann – anders als bei Aktien – nicht auf null fallen. Selbst wenn eine erhoffte Wertsteigerung ausbleibt, bleibt ein gewisser Sockelwert im Wein als Kapitalanlage erhalten. Selbst für eine leere Flasche Chateau Petrus werden noch mehr als 100EUR aufgerufen, bei DRC auch mal 500EUR und mehr. Wer das nicht glaubt, gerne mal googeln.

Wertvolle Weine eignen sich ebenso wie Kunstwerke, Antiquitäten oder Oldtimer hervorragend als Statussymbole und bereichern luxuriöse Lebensstile, haben aber darüber hinaus einen wichtigen Vorteil: Sie werden getrunken, von wem auch immer.

Werden wertvolle Weine geöffnet, steigert sich der Wert der verbliebenen Flaschen, die zudem mit zunehmender Reife immer besser werden. Eine Preissteigerung ist gewissermaßen unvermeidbar. So mancher möchte Wein zur Geburt einlagern, wenn der Nachwuchs das Licht der Welt erblickt. In vielen Ländern werden Geburtsjahrgänge zur Hochzeit gereicht – dementsprechend hochwertig und langlebig muss der Wein natürlich sein. Mit der zunehmenden Anzahl von neuen Superreichen vor allem in Asien und deren Neigung zu einem ausgeprägten luxuriösen Lebensstil, dürfte die Nachfrage nach wertvollen Weinen auch in Zukunft stabil bleiben und für steigende Preise sorgen.

Doch in welche Weine sollte investiert werden?

Als erstes würde ich Weine empfehlen, die mit hohen Bewertungen der Weinpäpste Parker oder Suckling dekoriert sind, rare und seltene Spitzenweine, bevorzugt aus Bordeaux oder der Champagne. Auch Spitzenweine aus Italien, wie Sassicaia, Masseto oder der Rhone, wie die Lala`s von Guigal dürften sich als Wertanlage eignen. Immer gilt: Je größer die Reputation des Weingutes, desto höher die Chancen auf Steigerung. 

Doch es geht auch um persönliche Vorlieben (z.B. für eine bestimmte Region) und natürlich die Fachkenntnis von Weingut, Jahrgang etc. In jedem Fall ist auch ein breit gestreutes Portfolio in unterschiedliche Regionen zu empfehlen. So lassen sich Risiken minimieren, wie z.B. den fast völligen Nachfrageeinbruch nach Österreichischen und Deutschen Weinen durch den Glykol-Skandal in 1985 und in den Jahren danach. Es dauerte über ein Jahrzehnt, bis sich dank eines hohen Qualitätseinsatzes die Wogen wieder geglättet hatten (Gottseidank!). 

Natürlich spielt auch die Lagerung der Weine eine entscheidende Rolle. Wein ist nun einmal ein Lebensmittel. Der Füllstand kann bei älteren Weinen einen Hinweis geben, aber keine Sicherheit über die Qualität garantieren.

Entscheidend ist immer eine perfekte Lagerung über die gesamte Dauer, wie bei unseren Weinen.

Resümee: In Wein zu investieren ist genauso mit einem Risiko belegt, wie bei jeder anderen Wertanlage. In Punkto Emotionen und Genuss ist Wein als Kapitalanlage jedoch einzigartig und unerreicht.

 

 

*hier ist eine Art Flüchtigkeit, bzw. Schwankungen bei kurzen Zeitspannen gemeint

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